Wenn Bewährtes weitergedacht wird.

Dann ist es, wie wenn ein oft gebrauchter Gegenstand gepflegt oder liebevoll verziert wird. Die Veränderung geschieht fast unscheinbar, wie wenn ein Baum wächst. Etwa so kann man sich das Leben und Wirtschaften auf unserem Betrieb vorstellen. Ist ja auch verständlich, in der Landwirtschaft bleibt man ortsgebunden und von heute auf morgen lässt sich kaum etwas grundlegend verändern, schon gar nicht im Berggebiet, wo sich nur wenige Alternativen anbieten. Da ist es ratsam auf Bewährtes zu setzen. Etwa auf unsere Viehherde aus braunen und rot gefleckten behornten Kühen, die weissen Ziegen, die beiden Gruppen Hühner zur Selbstversorgung und die abertausend heimischen und für die Bestäubung der Pflanzen zuständigen Bienen.

Das tönt jetzt fast nach Stillstand, ist es aber nicht. Wir hinterfragen vieles, optimieren laufend, nicht mit der grossen Kelle, dafür vielerorts und im Detail. Etwa beim Tierwohl, bei der Biodiversität, den Kreisläufen der Energieversorgung und der Unabhängigkeit.

Ob wir auf dem richtigen Pfad sind, lässt sich an keinem Diagramm ablesen. Man sieht es daran, wie zutraulich die Tiere sind, wie wohlgenährt und gesund und welch steiniges Pflaster wir für den Tierarzt sein müssen. Bestimmt sind daran auch die bunten, artenreichen Wiesen beteiligt, neben schmackhaften Gräsern und wohlriechenden Kräutern auch manche Heilpflanze. Und wer weiss, womöglich auch ganz im Versteckten so viele gute Geister, aufbauende Energien, wohlwollende Kunden und ab und zu ein Wildmannli, wie in alten Sagen.